Rätsel der Ostalb
Der Meteoritenkrater Steinheim, sein Umkreis und seine Menschen
Adalbert Feiler dachte ursprünglich nie daran aus eigenem Antrieb
Schriften zu veröffentlichen. Dennoch versuchte er als Jugendlicher, auf
drängende Anregung eines Studiendirektors bei Schülerkonzerten die
Stimmung, das Echo des Publikums, für die örtliche Presse zu
formulieren. Wie damals, schrieb er auch auf Drängen die Gesichtspunkte,
die zu diesem Buche führten:
"Die Inhalte meiner beruflichen
Tätigkeit regten keinesfalls zu sprachlichen Höhenflügen an: 12 Jahre
Angebotskalkulation für Großmaschinen, 10 Jahre Geschäftsführung an der
Heidenheimer Waldorfschule (Durchführung des Neubauprojekts) und
anschließend 15 Jahre bis zur Rente Versicherungs- und Haftungsrecht in
der internationalen Großindustrie.
Daneben war ich aktives Mitglied
von Vereins- und Stiftungsgremien, schwerpunktmäßig in Orchestern und
Streicher-Ensembles, für die ich auch die trockene Materie des
Vereinsrechts übernahm: das ging von Satzungen zur Wahrung der
Gemeinnützigkeit über Kassenprüfungen bis hin zu Vereinsliquidationen.
Dann wurde ich gebeten anlässlich der Einrichtung der Steinheimer
Heimatstube, für die Sofonias Theuß den Grundstock legte, über ihn eine
Darstellung zu formulieren: Diese Bitte wuchs sich zu einem
umfangreichen Buch aus. Darauf hin wurde ich gebeten über das Voith
Orchester eine Dokumentation zu schreiben seit seiner Gründung, über
einen Zeitraum von nahezu 50 Jahren.
Nach dem Renteneintritt kam
eine Situation, die mich zwang, auch sprachlich anspruchsvoller,
harmonischer, zu formulieren. Es ist ein Unterschied, ob geschrieben
wird als Dokumentation oder zum Wiedererzählen. Meine Enkelinnen, damals
sechs und acht Jahre alt, wollten immer, wenn sie in Steinheim waren,
(vor Ort) "eine Geschichte" hören, die sie dann auch (zuhause)
illustrierten. Das war der Beginn meiner intensiven historischen Arbeit
über unseren Albuch, denn auf Schritt und Tritt fand ich, aufgrund der
Vielfalt der Steinheimer Geschichte, unendlich viele Themen für
Kurzgeschichten. Fünfunddreißig "Fünfminutenstücke" entstanden dadurch:
"Spuren auf dem Albuch". Daraus entstand dann wiederum die Planung des
Meteorkrater-Rundwanderweges unter Bürgermeister Schaller, mit
Wanderführer.
Gleich nach dem Krieg, mit 10 Jahren, war ich mit
meinem älteren Bruder und meinem Vater mit dem Fahrrad unterwegs: wir
besuchten die teilweise vom Krieg zerstörten mittelalterlichen Städte
wie Nördlingen, Dinkelsbühl, Rothenburg ob der Tauber mit den dazwischen
liegenden Kunst-Kleinodien wie Creglingen und Stuppach und die vielen
alten Burgen, in denen es primitive Übernachtungsmöglichkeiten gab. Das
war der Anfang meiner kunstgeschichtlichen Ambitionen. Es folgten über
viele Jahrzehnte Individual-Reisen zu den an den Atlantischen Ozean
angrenzenden Ländern von Schottland bis hinunter nach Gibraltar und von
dort über Tunesien, die Türkei, Syrien, Israel, Jordanien, Saudi-Arabien
bis hinüber nach Sri Lanka. Dass dazu die kunst- und
religionsgeschichtliche Literatur nicht zu kurz kam ist
selbstverständlich.
Dass nun mit diesem Band, mit möglichst
einfachen Mitteln, ein Bild von unserem Meteoritenkrater und damit der
Ostalb entstanden ist, ist nur eine logische Folge von Fragen an mich,
die ich aus eigenem Anschauen und Durchdenken ausformulieren konnte -
mit Sicherheit kann ich keinen Anspruch erheben, ein "Fachbuch"
geschrieben zu haben.
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